Was Sie über Zecken wissen sollten

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Ausgedehnte Spaziergänge durch Feld und Flur machen die Sommermonate noch schöner. Doch die Freude ist nicht ganz ungetrübt, denn nicht selten heften sich auf diesen Touren blinde Passagiere an, die ganz schön gefährlich werden können. Zum Start in die Zecken-Saison haben wir die wichtigsten Fakten rund um die kleinen Blutsauger für Sie zusammengestellt.

Welches Klima mag die Zecke?

Bei einer Temperatur über 10 Grad erwachen Zecke aus ihrer „Winterstarre“. Ein immer milderes Klima führt dazu, dass die Blutsauger in unseren Breitengraden vielerorts schon ganzjährig aktiv sind. Zecken mögen außerdem eine hohe Luftfeuchtigkeit; milde Winter und feuchte Sommer fördern die Population. Juni und September sind hierzulande die „Lieblingsmonate“ der Zecke.

Wo leben Zecken?

19 Zeckenarten gibt es in Deutschland. Das Gerücht, dass sich die kleinen Parasiten von Bäumen fallen lassen, hat keinen Wahrheitsgehalt. Stattdessen lieben die Parasiten eine niedrige, krautige Vegetation. Waldränder, windgeschützte Wiesen oder Flussauen mit feuchtem Mikroklima bieten perfekte Lebensbedingungen für Zecken. Dort warten sie auf bis zu 1,5 Meter hohen Pflanzen auf einen potenziellen Wirt. Körperwärme, Atemluft, Schweiß und die Erschütterungen von Säugetieren sorgen dafür, dass die Zecke sich mitnehmen lässt.

Warum ist ein Zeckenbiss gefährlich?

Die Zecke beißt nicht, sondern sie sticht. Mit ihrem mit Scheren versehenen Saugrüssel ritzt sie eine Grube in die Haut. Das sich darin sammelnde Blut wird aufgesaugt. Dabei „spuckt“ sie Flüssigkeit, die sie nicht verdauen kann, zurück. Auf diesem Weg werden potenziell krankheitserregende Bakterien und Viren von der Zecke auf den Wirt übertragen. Besonders gefährlich sind Borreliose (60.000 – 100.000 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland) und die Zecken-Enzephalitis (FSME, 390 Erkrankungen im Jahr 2021 in Deutschland). Wo genau die Risikogebiete liegen, lässt sich online einsehen. Übrigens: Während eine Übertragung mit dem FSME-Virus sofort nach dem Stich erfolgt, dauert die Ansteckung mit Borreliose-Bakterien länger. Tendenziell steigt das Infektionsrisiko mit der Saugdauer.

Was tue ich, um mich zu schützen?

  • Mensch (und Hund) nach jedem Spaziergang sorgfältig nach Zecken absuchen.
  • Eine Zecke hat schon angedockt? Das Spinnentier mittels Zeckenzange entfernen, möglichst ohne den Hinterleib zu quetschen.
  • Der Ort des Einstichs entwickelt sich ungewöhnlich? Vom Arzt abklären lassen! Gegen Borreliose wird ein Antibiotikum verschrieben.
  • In Risikogebieten empfiehlt es sich, sich gegen FSME impfen zu lassen.