Zugegeben, streift man im Sommer leicht bekleidet durch Feld und Flur, fällt die Brennnessel bei Berührung eher unangenehm auf. Sie deshalb als lästiges Unkraut abzutun, wird der vielseitigen Pflanze aber keinesfalls gerecht. Sie ist nicht nur Hauptnahrung vieler Schmetterlingsraupen, sie fördert auch die Gesundheit. Dem trägt die Auszeichnung der Brennnessel als „Heilpflanze des Jahres“ Rechnung.
Bereits seit der Antike sind die heilungsfördernden Eigenschaften der Brennnessel bekannt. Besonders ihre Vielseitigkeit ist erstaunlich: Sowohl Blätter als auch Stängel, Früchte und Wurzel können genutzt werden. Mindestens ebenso vielfältig sind die möglichen Einsatzgebiete.
Von Kopf bis Fuß
Ob Gelenkentzündung, Harnwegsinfekt, Erschöpfung oder Haarausfall – überall kann die Brennnessel als Heilpflanze mit harntreibenden, schmerzstillenden, entzündungshemmenden, durchblutungs- und immunfördernden Eigenschaften zum Einsatz kommen. Dabei greift man entweder auf Fertigprodukte zurück – oder macht sich selbst in der Natur ans Sammeln. Kochendes Wasser oder Alkohol zerstören die natürlichen Abwehrstoffe der Pflanze, die über feine Härchen abgegeben werden. Junge Brennnässelblätter haben noch keine Brennhaare.
Wellness mit Nesseln
Wer Entschlacken und/oder Gewicht verlieren möchte, dem tut die Brennnessel ebenfalls gute Dienste. Ihre Inhaltsstoffe wirken harntreibend und spülen die Nieren durch. Auch Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel werden gestärkt. Außerdem versorgt Tee oder Saft aus der Brennnessel den Körper unter anderem mit Kalium, Magnesium, Silizium und Vitamin C. Die Verzehrempfehlung für die effektive Frischzellenkur: Drei bis vier Wochen lang täglich je drei Tassen Brennnesseltee oder drei Mal einen Esslöffel Brennnesselsaft.
Ihre ernährungsphysiologischen Eigenschaften machen die Brennnessel auch zu einem tollen Begleiter in der Küche. So kann sie etwa in frischen Salaten zum Einsatz kommen.
Unser Tipp: Smoothie mit Brennnesseln. Brennnesselblätter, Apfel, Birne, Banane und/oder Beeren werden im Mixer zerkleinert und der Saft nach Belieben mit Wasser verdünnt. Ein Schuss kaltgepresstes Öl bzw. fetthaltige Früchte (Avocado), Nüsse oder Saaten fördern die Aufnahme der Vitamine durch den Körper.