Von Kindesbeinen an lernen wir, nach dem Essen lieber eine Stunde zu warten mit dem Schwimmen. Oder waren es doch zwei Stunden? Und ist an dem Rat überhaupt etwas dran? Wir verraten es Ihnen in unserer Rubrik „Stimmt’s?“.
Drohende Magenkrämpfe?
Die Baderegeln der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) belegen eindeutig: Nach dem Essen ist eine Pause von 30 bis 60 Minuten vor dem nächsten Badegang ratsam. Danach dürfen Sie wieder unbesorgt ins Wasser. Mit den viel beschworenen Magenkrämpfen hat das jedoch nichts zu tun. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Beschwerden dieser Art und dem Schwimmen. So wurde es schon Anfang der 60er Jahre von einem amerikanischen Sportarzt belegt.
Das Problem liegt woanders: Nach den Mahlzeiten benötigt unser Magen Blut für den Verdauungsprozess. Da die Muskeln beim Schwimmen und Planschen ebenfalls Sauerstoff verbrauchen, muss unser Herz-Kreislauf-System ganz schön was leisten.
Wie fit sind Sie?
In der Regel hat der Körper genug Power, um alles zu versorgen. Eine kleine Auffälligkeit nach dem Essen können Seitenstiche im Wasser sein, die jedoch nicht gefährlich sind. Schwerer wiegt da schon die bekannte Mattheit. Müde und träge ins Wasser zu gehen, fällt zumindest Erwachsenen nicht gerade leicht. Auch eine gewisse Übelkeit ist nicht ungewöhnlich, wenn es direkt nach dem Essen ins kühle Nass geht.
Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen kann es jedoch richtig gefährlich werden. Die zusätzliche Belastung durch das Schwimmen kann zu Schwindel, Kreislaufproblemen oder sogar zu einem Kollaps führen. Dieser ist im Wasser unter Umständen lebensbedrohlich. Deshalb heißt es für Menschen mit gesundheitlichen Problemen: lieber länger Pause machen nach den Mahlzeiten.
Der richtige Zeitrahmen
Unser Essen braucht übrigens ca. 30 Minuten, um den Magen zu passieren. Mit dem Zeitrahmen von einer Stunde sind Risikogruppen definitiv auf der sicheren Seite. Für Eilige reicht auch etwas weniger Zeit. Übrigens: Mit komplett leerem Magen schwimmen zu gehen, ist auch nicht unbedingt ratsam. Dabei fehlt dem Körper ggf. Energie, die im Wasser benötigt wird.