10.000 Schritte am Tag sind gesund … stimmt’s?

Ambulant Eifel Pflegeteam Gesundheit

Ein Hoch auf den Sommer! Wer seine täglich zurückgelegten Schritte im Auge behält, freut sich besonders über die warmen Monate. Denn kurze Fußwege lassen sich jetzt genauso angenehm in den Alltag integrieren wie ausgedehnte Spaziergänge, Wanderungen oder regelmäßiges Joggen.

Eine Zahl begleitet viele Menschen, die bewusst aktiv sind und ihre Leistung im Auge behalten: 10.000 Schritte sollte man täglich zurücklegen, so die Empfehlung. Aber ist dieser runde Wert wirklich ein entscheidender Maßstab. Oder handelt es sich bei den 10.000 Schritten um eine Behauptung aus dem Bereich der Gesundheitsmythen?

Um es auf den Punkt zu bringen: Die „magische“ Schrittzahl ist eine Erfindung der Werbeindustrie. Das japanische Unternehmen Yamasa hat sich den Wert mehr oder minder willkürlich ausgedacht, als es 1964 den ersten transportablen Schrittzähler auf den Markt brachte. Der Name des Geräts: Manpo-kei, übersetzt: „10.000-Schritt-Messer“. Das darauf aufbauende Marketing der Firma hat bleibende Spuren hinterlassen.

Wahr ist: Regelmäßige Bewegung ist für die Gesundheit extrem wichtig. Sie fördert das Herz-Kreislauf-System, beeinflusst unseren Hormonhaushalt positiv, hält fit, stärkt die Muskeln und senkt das Risiko, an einer Depression zu erkranken. Mit welcher Intensität und wie lange sich ein Mensch bewegen sollte, ob Gehen, Walken, Laufen, Schwimmen, Tanzen oder Radfahren einen besonders positivsten Effekt hat, dafür gibt es keine allgemein gültigen Empfehlungen. So individuell wie der Körper, so individuell sind auch die Bedürfnisse jedes einzelnen.

Richtwerte, die man im Auge behalten kann, liefert zum Beispiel die WHO. Sie empfiehlt 150 Minuten moderate Bewegung wöchentlich. Im Zweifel gilt: Jede Bewegung ist besser als gar keine Bewegung. Schon 15 Minuten täglich bringen etwas. In einer Studie mit 400.000 Probanden führten schon diese kurzen Einheiten zu einer höheren Lebenserwartung.