Salzen mit Verstand

Ohne Salz schmeckt das Essen fad. Zu viel des Guten ist jedoch nicht nur ungesund, sondern sogar gefährlich. Studien haben gezeigt, dass weltweit jedes Jahr 1,65 Millionen Menschen an zu hohem Salzkonsum sterben.
  
Salz habe eine ähnlich negative Auswirkung auf unseren Organismus wie hartes Brot, saurer Wein oder ein zänkisches Weib – so heißt es in mittelalterlichen Kochbüchern. Schaut man sich eine Meta-Analyse der Harvard School of Public Health an, wird klar: Hinter dieser altertümlichen Weisheit steckt eine Menge Wahrheit. Salz treibt den Blutdruck in die Höhe und steigert damit das Risiko für Herz- und Schlaganfälle. Die Erklärung ist simpel: Salz bindet Wasser im Körper und dem Herzen fällt es schwer, dagegen anzupumpen – was wiederum den Blutdruck steigert.
  

Deutsche Männer essen im Durchschnitt zirka 9 Gramm Kochsalz am Tag, deutsche Frauen ungefähr 6,6 Gramm. Das ist zu viel. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät dazu, täglich nicht mehr als sechs Gramm Salz zu sich zu nehmen. Aber Achtung: Das meiste Salz wird durch verarbeitete Lebensmittel wie Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Brot oder Fertiggerichte aufgenommen.
  

Brot und Brötchen zum Beispiel sind mit 27 bis 28 Prozent die Hauptquellen des täglichen Salzanteils der Deutschen. Dicht dahinter folgen Fleisch- und Wurstwaren mit 15 bis 21 Prozent. Vor allem im Brot ist die hohe Menge an Salz unnötig. Studien haben gezeigt, dass selbst ein um die Hälfte verminderter Salzgehalt keinen Einfluss auf den Geschmack der Backwaren hat.
  

Wie kann man seinen Salzkonsum vermindern?

  
Vielen Verbrauchern fällt es schwer, täglich weniger als sechs Gramm Salz zu sich zu nehmen. Sie sind an die Fleischwurst oder den Hartkäse aus dem Supermarkt gewöhnt. Unser Körper braucht das übermäßig zugesetzte Salz jedoch nicht und es bedarf nicht viel, um sich umzustellen. Beginnen Sie mit dem Verzicht auf Fertiggerichte und kochen Sie lieber öfter mit frischen Zutaten selber. Verwenden Sie anstelle von salzhaltigen Gewürzmischungen frische Kräuter und Gewürze.
 
Neben dem Salzkonsum erhöhen auch Übergewicht, wenig Bewegung sowie Nikotin- und Alkoholkonsum das Risiko für Schlag- und Herzanfälle.