Pilze sammeln für Einsteiger: Die wichtigsten Tipps

Stundenlang durch bunte Laubwälder streifen und sich dann zur Belohnung ein köstliches Abendessen zaubern – aus selbst gesammelten Pilzen. Nicht nur der Blick auf die steigenden Supermarktpreise sorgt dafür, dass sich immer mehr Menschen für die Suche nach köstlichen, regionalen Speisepilzen begeistern. Es macht auch einfach Spaß! Wer zum ersten Mal loszieht, sollte einige Tipps beherzigen, damit die Ernte reich und das Essen köstlich ausfällt.

 

Wann und wo

Milde Temperaturen, reicher Niederschlag und eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Wachstum von Pilzen; Hochsaison ist in unserem Breitengraden deshalb im Spätsommer und Herbst. Nach ergiebigen Schauern lohnt es sich ganz besonders, loszuziehen und sich nach den kleinen Köstlichkeiten umzusehen.

Pilze mögen sandigen Boden und gehen in vielen Fällen eine symbiotische Lebensgemeinschaft mit Bäumen ein. Wälder, Parks und Gärten bieten deshalb hervorragende Bedingungen zum Pilzesammeln. Manche Pilzarten sind auf ganz bestimmte Baumarten spezialisiert, während der Wiesen-Champignon – wie der Name schon verrät – eher offenes Gelände schätzt.

Pilze dürfen sowohl in Staats- wie auch in Privatwäldern gesammelt werden, eine Ausnahme bilden Naturschutzgebiete.

 

Die Ausrüstung

Wetterfeste Kleindung und gutes Schuhwerk machen das Pilzesammeln abseits der Wege bequemer. Eine Lupe hilft dabei, die Fundstücke zweifelsfrei zu identifizieren. Abgesehen davon braucht es eigentlich gar nicht viel:

  • ein scharfes Messer, mit dem sich der Pilz kurz über dem Boden glatt abschneiden lässt, ohne dass das unterirdische Myzel verletzt wird
  • ein Pinsel oder eine Pilzbürste mit der sich oberflächlicher Schmutz vor Ort entfernen lässt; so erkennt man auch, ob ein Pilz schon sehr wurmzerfressen ist
  • ein großer, luftdurchlässiger (Weiden-)Korb, in dem die gesammelten Pilze am besten neben- statt übereinander gelagert werden

 

Leicht zu bestimmende Pilze

Generell gilt: Finger weg von Pilzen, bei denen man sich nicht zu 100 Prozent sicher ist. Im schlimmsten Fall endet ein Fehlgriff nämlich nicht nur mit Bauchschmerzen. 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen in Deutschland gehen beispielsweise auf das Konto vom Grünen Knollenblätterpilz, der dem Wiesen-Champignon ziemlich ähnlich sieht. Geht man mit der gebotenen Sorgfalt vor, lassen sich einige Exemplare jedoch ziemlich leicht bestimmen:

Steinpilze: großer, gewölbter, hell- bis dunkelbrauner Hut auf bauchigem Stil; die weißen Röhren nehmen bei älteren Pilzen eine gelbliche bis olivgrüne Färbung an; aromatischer Duft

Maronen: wachsen am liebsten in Gruppen unter Fichten und Kiefern; das weiß-gelbliche Fleisch färbt sich an der Schnittstelle bläulich; brauner Hut, zunächst halbkugelig, bei älteren Maronen flach gewölbt

Pfifferlinge: trichterartige Form; Stiel geht am Hut in dicke, gegabelte Leisten über; helles, festes Fleisch mit fruchtigem Duft