Die Tage werden kürzer, draußen wird es dunkel, kalt und ungemütlich, der Herbst hat Einzug gehalten und dies sorgt auch in unserem Körper für eine Veränderung.
Bei mangelnder Sonneneinstrahlung wird zu wenig Serotonin produziert, ein Botenstoff, der stimmungsaufhellend wirkt. Gleichzeitig schüttet die Zirbeldrüse bei Dunkelheit Melantonin aus, ein schlafförderndes Hormon, was auf die Stimmung drückt und zu Müdigkeit, Energielosigkeit, und Konzentrationsschwäche führt. Zusätzlich kann dies auch ein Auslöser für Heißhunger auf Kohlenhydrate sein, die Lust auf Schokolade und Nüsse nimmt zu.
In Mitteleuropa hat jede 4. Frau und jeder 5. Mann im Winter an den Folgen dieser Auswirkungen zu leiden. Niedergeschlagenheit und Einsamkeit machen sich breit. Erste Anzeichen einer Depression können auftreten.
WAS HILFT DAGEGEN?
Eine schottische Studie konnte belegen, dass verschiedenste Symptome einer Depression durch den Umgang mit Hunden und Katzen gelindert werden können.
Ein Tier liebt uneingeschränkt, es bewertet nicht. Man muss sich um Tiere kümmern, das benötigt Aufmerksamkeit und Verlässlichkeit. Futter muss eingekauft, Hunde Gassi geführt und Käfige gesäubert werden. All dies sorgt für eine Struktur und erfordert Disziplin. Lethargie und Einigeln geht nicht. Gleichzeitig tut man dabei noch viel mehr für sich, man löst sich aus seiner Starre, kleidet sich an, geht nach draußen, bewegt sich, tankt frischen Sauerstoff und trifft auf andere Menschen und kommt mit ihnen ins Gespräch, tauscht sich aus.
Ganz viele, für den Menschen lebensnotwendige Prozesse, werden in Gang gesetzt.
Wieder zu Hause, erwartet der pelzige Freund Futter und freut sich über die gemeinsame Rückkehr.
Das Tier fordert seine Streicheleinheiten und ganz nebenbei führt dies zur Stabilität des Blutdrucks. Das Schnurren der Katze beruhigt den Herzschlag. Und wenn der Hund dankbar und mit großen Augen seine Pfote auf das Bein legt, ist jedem klar, man ist nicht allein und wird gebraucht.
Doch ein Tier kostet Zeit, Aufmerksamkeit und Geld und auch genügend Platz muss vorhanden sein.
EHRENAMTLICH TIERHEIME UNTERSTÜTZEN
Alternativ kann man im nächsten Tierheim anfragen, dort gibt es verschiedene Möglichkeiten mit Tieren in Kontakt zu kommen. Tiere brauchen Zuneigung und Körperkontakt. Zu bestimmten Terminen laden Katzenhäuser ein, die Tiere zu streicheln oder mit ihnen zu spielen. Manche Tierheime haben sogar Katzen-Vorleser. So erfahren die Tiere Zuwendung und fassen Vertrauen zu Menschen und ihren unterschiedlichen Stimmen.
Nach einer speziellen Schulung hat man die Möglichkeit mit den Hunden Gassi zu gehen, sie zu füttern und mit ihnen zu spielen.
Ein solches Ehrenamt im Tierheim ist eine Bereicherung für Mensch und Tier und lässt so manche trübe Stunde wie im Flug vergehen.
Und dennoch ersetzen Tiere keinen Therapeuten. Sind die Stunden zu dunkel, sollte man professionelle Hilfe aufsuchen.