Genuss- oder Suchtmittel: Zucker

Zucker

Der Appetit auf Süßes liegt uns in den Genen. Der tägliche Kuchen, das Frühstücksbrot mit Marmelade, der Zucker im Kaffee – aber auch unsere Saucen, Säfte und Milchprodukte enthalten den Süßmacher. Auf Zucker wollen und können wir nicht verzichten und in kleineren Mengen ist das auch in Ordnung, aber wieviel ist zu viel und wann wird aus einem Genussmittel ein Suchtmittel?

 

In den meisten westlichen Gesellschaften gehört der Konsum von raffiniertem Zucker zur Tagesordnung. Auch wir Europäer essen bewiesenermaßen viel zu viel Zucker. Der Durchschnitts-Europäer schafft es so im Jahr auf rund 40 Kilogramm puren Zucker. 40 Kilogramm Zucker pro Jahr entsprechen einem täglichen Zuckerverbrauch von ca. 37 Zuckerwürfeln. 37 Zuckerwürfel entsprechen ungefähr 600 Kalorien. Und das ist der Durchschnitt – die Rede ist hier nicht von exzessivem Zuckerverbrauch. Wer am Tag 600 Extrakalorien zu sich nimmt und diese durch regelmäßigen Sport nicht wieder verbrennt, kann mit einer Gewichtszunahme von etwa einem Kilo alle drei Wochen rechnen.

 

Aber die Zuckersucht trägt nicht nur die offensichtlichen Probleme wie Diabetes, Fettleibigkeit und Karies mit sich. Erhöhter Zuckerkonsum beeinträchtigt unsere Leistungsfähigkeit und schwächt unser Immunsystem, was uns anfälliger für Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten macht. Außerdem können sich nach langjährigem Zuckerverbrauch Krankheiten wie Osteoporose und Autoimunkrankheiten wie Arthritis, Asthma und Multipler Sklerose entwickeln.

 

Wieviel Zucker ist okay?

 

Der durchschnittliche Kalorienbedarf liegt bei Frauen bei durchschnittlich 2000 Kalorien pro Tag, bei Männern etwa 2500 Kalorien. Nicht mehr als 10% der einzunehmenden Kalorien sollten vom Zucker stammen. Das wären umgerechnet ungefähr 50 Gramm Zucker für Frauen und etwa 65 Gramm Zucker für Männer. Der Durchschnittsbürger verbraucht allerdings in der Regel 90 Gramm Zucker pro Tag. Unser Körper braucht nicht einen Gramm Zucker zum Überleben. Das Gefährliche ist: Zucker versteckt sich in den meisten industriell hergestellten Lebensmitteln, auch in solchen, in denen man ihn nicht erwarten würde, zum Beispiel: Ketchup, Wurst oder saure Gurken.

 

Was kann ich tun?

 

Seien Sie aufmerksam! Lesen Sie Packungsbeilagen, denn auch alltägliche Lebensmittel wie Wurst oder Käse enthalten versteckten Zucker, die sich im Laufe des Tages summieren. Achten Sie schon beim Frühstück darauf, dass Sie raffinierten Zucker, wie er zum Beispiel in Cornflakes und Brotaufstrichen enthalten ist, durch natürliche Süße wie Obst und Haferflocken austauschen. Alternative Süßungsmittel wie Agave- Honig oder Ahornsirup schmecken nicht nur gut – sie sind auch gesünder. Meiden Sie Fertiggerichte und naschen Sie, wenn Sie Verlangen nach Zucker haben, lieber an Früchten. Unser Körper braucht kein einziges Gramm Zucker, um stark und gesund zu sein. Also ändern Sie Ihren Lebensstil, achten Sie auf eine gesunde Ernährung, auch wenn die Umstellungsphase erst mal schwierig ist.