Erfahrungsbericht: Die Arbeit in der ambulanten Pflege

ambulante pflege

„Gemeinsam Lebensqualität sichern“, so lautet das Motto von ambulant Eifel. Unser Team verbindet Menschen, die bereit sind, gemeinsam ihr Bestes zu geben, um Angehörige und Klienten umfassend zu beraten und individuell zu versorgen. Ob im Bereich Pflege oder im Bereich Hauswirtschaft und Betreuung – wir sind nur so stark wie jeder einzelne Mitarbeitende. Deshalb tun wir alles, damit bei uns niemand ausbrennt. Trotzdem macht sich der Pflegenotstand bzw. der Mangel an engagierten Pflegekräften auch bei ambulant Eifel bemerkbar. Umso glücklicher sind wir über den Erfahrungsbericht von unserer Mitarbeiterin Sabine Klink-Schmitz. Ihr beruflicher Werdegang motiviert und macht deutlich: Die ambulante Pflege ist eine echte, erfüllende Alternative für alle, die in anderen medizinischen Arbeitsbereichen nicht (mehr) glücklich sind.

„Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum sich niemand oder nur so wenige auf die Stellenanzeige von ambulant Eifel bewerben. Ich kenne so viele Kollegen, die über Zeitmangel, Personalmangel, Überarbeitung usw. klagen – aber wenn man sich nicht traut, eine neue berufliche Perspektive zu ergreifen, kann man nichts an seinem Leben ändern. Für die Krankenhäuser tut es mir natürlich leid. Aber man erfährt dort einfach sehr wenig Wertschätzung und Unterstützung. Es muss sich was ändern! Das zeigt auch mein persönlicher Weg, der mich zu ambulant Eifel geführt hat.

Im Krankenhaus kommen die Menschen zu kurz

Ich war über 30 Jahre im Krankenhaus tätig, unter anderem in den Bereichen Gefäßerkrankungen und Unfallchirurgie. Ich bin immer gerne arbeiten gegangen, bin oft eingesprungen und habe Überstunden gemacht – kein Problem! Aber mehr und mehr wurde mir bewusst, dass die Menschen und das Personal einfach zu kurz kommen. Patienten brauchen neben guter Medizin, neben den OPs und Untersuchungen oft ein aufbauendes Wort, jemanden, der ihnen zuhört. Gerade in Corona-Zeiten mit Besuchsverbot war und ist das so wichtig! Aber sich diese Zeit zu nehmen, das ist einfach nicht mehr möglich.

Man steht im Zimmer beim Patienten, macht zum Beispiel einen Verbandswechel, und gleichzeitig klingelt es nebenan, man weiß, der Arzt will Visite machen, andere müssen in den OP gefahren oder im Aufwachraum abgeholt werden … Dazu muss Zeit sein für die regelmäßigen Kontrollen nach den OPs, zum Blutabnehmen und am besten verteilt man gleichzeitig das Essen. Ich glaube, jeder Beschäftigte im Krankenhaus kennt diesen Druck. Irgendwann habe ich für mich entschieden, dass es das nicht sein kann. Ich hatte einfach keine Kraft mehr – beruflich und privat.

Die ambulante Pflege ist etwas ganz anderes

Also entschied ich mich, den Schritt in die ambulante Pflege zu wagen. Man muss es einfach mal ausprobieren. Es ist etwas ganz anderes! Am Anfang wurde ich in der Frühdienst- und der Spätdienst-Tour eingearbeitet. Meine Kollegen nahmen sich Zeit und zeigten mir viele Dinge, auf die ich achten musste. Auch der Umgang mit Medifox wurde mir erklärt.

Das Besonders in der ambulanten Pflege: Man lernt die Menschen in ihrem Zuhause kennen und sorgt mit dafür, dass sie dort weiter leben können. Medikamente geben und sichten, bei der Grundpflege helfen, Verbandswechsel machen, Insulin spritzen … egal um was es geht, meistens wirst du herzlich empfangen und die Leute freuen sich auf dich. Und – was mir so wichtig ist: In der Zeit, die man beim Klienten verbringt, hat man Zeit für genau diesen Menschen. Auch wenn es manchmal nur vier Minuten sind. Diese Zeit ist wertvoll.
Mittlerweile kenne ich auch die anderen Touren und das macht die Arbeit natürlich zusätzlich abwechslungsreich. Dazu kommt, dass das Team super ist; wenn man Fragen hat oder Hilfe braucht, ist immer jemand ansprechbar. Für mich war schnell klar, dass ich nicht zurück ins Krankenhaus möchte. Mein Fazit: Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Zurück kann man immer. Und wer kann auf uns denn noch verzichten? Eigentlich niemand!“