Viele von uns haben Familienmitglieder die alt sind, eventuell an einer Krankheit leiden oder sogar pflegebedürftig sind. Jeder Mensch geht mit dem Alterungsprozess anders um, manche werden sensibel und traurig, andere wiederum können aggressiv und mürrisch werden. Eine chronische Verwirrung kann auch eine Folge sein, wenn der Kopf nicht mehr mitspielt. Wer früher aufgeschlossen und aktiv war, kann im Alter jeglichen Kontakt mit der Außenwelt meiden und sich komplett zurückziehen. Wer immer froh und munter war, kann plötzlich aggressiv und misstrauisch sein, oder sogar Wahnvorstellungen aufweisen. Oft sind diese auffälligen Verhaltensveränderungen Vorboten einer Demenzerkrankung. Studien zufolge erkranken etwa 5-6% der über 65-Jährigen an einer Demenz. Der Umgang mit Menschen, die depressiv oder chronisch verwirrt- und pflegebedürftig sind, stellt für pflegende Angehörige, professionelle und ehrenamtliche Betreuer oder in der Altenpflege große Anforderungen. Fast immer bedeutet es auch eine starke psychische Belastung. Besonders pflegende Angehörige wissen oft nicht, wie genau sie mit ihren psychisch veränderten Familienmitgliedern umgehen sollen. Soll man ihnen Freiraum geben oder sie in Ruhe lassen, damit sie sich nicht bedrängt fühlen? Kann man Mitleid und Mitgefühl zum Ausdruck bringen oder ist dies eher hinderlich? Es ist nicht immer leicht den richtigen Weg zu finden. Wir haben ein paar Hinweise, die Ihnen vielleicht helfen…
Sie haben sich ihr Leben lang um andere gekümmert, hart gearbeitet und eine Familie gegründet – jetzt ist es an der Zeit, dass man sich um sie kümmert.
Es ist wichtig, dass der oder die Pflegebedürftige sich wertgeschätzt fühlt und durch die gemeinsame Zeit mit denen, die ihm oder ihr am wichtigsten sind, auch im gehobenem Alter das Leben genießen kann. Ältere, pflegebedürftige Menschen, die eventuell verwirrt sind, fühlen sich in einer vertrauten Umgebung, mit alltäglichen Routinen und bekannten Gesichtern am sichersten und am wohlsten. Es ist sehr wichtig das der Pflegebedürftige Zeit mit seiner Familie verbringt, ohne sich bemitleidet zu fühlen: Halten Sie regelmäßige Besuche ein und machen Sie alltägliche Dinge gemeinsam. Durch Lob für Tätigkeiten, die Ihr Angehöriger oder Ihre Angehörige selbstständig durchführt, können Sie sein oder ihr Selbstwertgefühl stärken.
Einfache und feste Gewohnheiten stärken das Selbstwertgefühl, ohne zu überfordern
Hilfreich sind einfache und feste Gewohnheiten – strukturieren Sie den Tag und halten Sie diesen Tagesablauf ein. Selbst wenn der Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen es nicht zulässt, dass er oder sie sich alleine um den Haushalt kümmert, lassen Sie ihn oder sie mit kleinen Hausarbeiten mithelfen. Durch die bekannte Routine, fühlt sich der Pflegebedürftige selbstständiger und sicherer. Auch Bewegung ist im Alter wichtig: Machen Sie kurze Spaziergänge an der frischen Luft oder muntern Sie zu leichter, täglicher Gymnastik auf, sofern möglich.
Wie verhält man sich bei Verhaltensauffälligkeiten?
Demenzkranke Menschen haben oft eine veränderte Psyche. Sie können gereizt, depressiv oder sogar aggressiv reagieren. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie ruhig und gelassen bleiben und die Konfrontation vermeiden. Wenn der Pflegebedürftige Ihnen gegenüber Anschuldigungen macht, oder aggressiv reagiert, seien Sie geduldig und versuchen Sie ihn oder sie abzulenken. Diskutieren Sie nicht, und nehmen Sie sein oder ihr Verhalten nicht persönlich. Sprechen Sie langsam und gelassen, aber deutlich und bestimmt mit Ihrem Angehörigen und versuchen Sie die Situation zu mildern, ohne handgreiflich zu werden oder eine dritte Person einzuschalten.
Wenn Sie mit Verhaltensauffälligkeiten alleine nicht klarkommen, oder Unterstützung bei der Betreuung eines verhaltensauffälligen Pflegebedürftigen benötigen, treffen wir Sie gerne bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch und klären Sie über Entlastungsangebote und Betreuungsmöglichkeiten auf.