Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Stimmt’s?

Ambulant Eifel Frühstück Mahlzeit

Am Frühstück scheiden sich die Geister. Die einen bekommen morgens nichts runter, zwingen sich aber zum Essen, weil sie ihrem Körper etwas Gutes tun wollen. Die anderen haben Heißhunger-Attacken und verzichten trotzdem auf eine Mahlzeit, um Kalorien zu sparen. Und wieder andere trinken bis zum Mittag nur fünf Tassen Kaffe, weil ihnen fürs Essen einfach die Zeit fehlt. Doch fügen wir unserem Körper langfristig wirklich Schaden zu, wenn wir das Frühstück regelmäßig hinten runter fallen lassen?

Eines gleich vorweg: Die Experten sind sich nicht einig. Manche von ihnen sind der Ansicht, dass es unerlässlich ist, morgens bis zu 50 oder 60 Prozent der täglichen Kohlenhydrat-Menge zu sich zu nehmen. Nur so würden das Gehirn aber auch Muskeln und Organe in Schwung kommen und der Körper könne daran gehindert werden, den Grundumsatz abzusenken. Auch Eiweiß und Fett sind verschiedenen Studien zufolge morgens empfehlenswert.

 

Frühstück: die beste Möglichkeit, um Kalorien zu sparen?

 

Andere Forscher stellen die Gesamt-Kalorienmenge in den Mittelpunkt und messen dem Frühstück im Allgemeinen keine große Bedeutung bei. Höchstens als Möglichkeit, schon morgens Kalorien einzusparen. Der Appetit sei dabei im Laufe des Tages nicht größer als gewöhnlich, nur weil man morgens nicht gefrühstückt habe. Innerhalb von 24 Stunden würde sich die Menge der aufgenommenen Nährstoffe einfach angleichen, egal ob mir Frühstück oder ohne. Es gibt sogar Wissenschaftler, die das Frühstück zu einer gefährlichen Sache erklären. Denn morgens ernährt man sich häufig weder ausgewogen noch vernünftig. Egal, ob man auf die Schnelle isst oder beim ausgiebigen Wochenend-Frühstück zuschlägt: viel Fett und viel Zucker prägen oft den Speiseplan.

 

Morgens erst mal zu Kühlschrank? Ein modernes Phänomen.

 

Im Hin und Her der Meinungen kann ein Blick in die Evolutionsgeschichte helfen. Unsere Vorfahren waren nach der Nachtruhe zunächst darauf angewiesen, aktiv zu werden, um an Nahrung zu kommen. Bis heute ist der Blutzuckerspiegel nach dem Aufwachen für mehrere Stunden hoch. Das heißt, unser Körper ist darauf eingestellt, Leistung zu erbringen. Die These, dass ein Frühstück unerlässlich sei, um „in Schwung zu kommen“, ist also falsch.

Stattdessen hat sich das Frühstück wohl durchgesetzt, weil es in weiten Teilen der Welt zum Ritual geworden ist, das eine emotionale Routine schafft und zum Wohlempfinden beiträgt. So wird ein Frühstück bis heute von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zwar nicht allgemein empfohlen, doch für Kinder sollte es laut DGE zum Alltag gehören. Und was wir „in die Wiege gelegt bekommen“, wird oft ungerne wieder aufgegeben. Der Einfluss der Lebensmittel- und Werbeindustrie tut ihr Übriges, um das Frühstück im Bewusstsein als wichtige Mahlzeit zu verankern.

 

Unser Fazit

 

Fakt ist: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die glücklich macht, ohne Übergewicht zu fördern, ist das A und O. Egal, wie man seinen täglichen Ernährungs-Zeitplan gestaltet. Wer morgens nichts isst, hat nachmittags und abends noch genug Zeit, um sich mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Wer zum Frühstück richtig zulangt, sollte mittags vielleicht nicht schon im nächsten Fast-Food-Laden aufschlagen. Wer sonst nie frühstückt, für den ist der Sonntagsbrunch sicher etwas ganz Besonderes. Und wem morgens schon wie verrückt der Magen knurrt, der hat am Besten einen gesunden, selbstgemachten Glücklichmacher-Snack zur Hand.