Weihnachtsbräuche aus aller Welt

Im christlichen Teil der Welt stellt das Weihnachtsfest den unumstrittenen Höhepunkt des Jahres dar. Überall kommt, wenn möglich, die Familie zusammen, es wird etwas Besonderes gekocht und die Geburtsgeschichte des Jesuskindes in Erinnerung gerufen. Doch obwohl die Feierlichkeiten in einem gemeinsamen Ursprung wurzeln, fällt die konkrete Gestaltung des Weihnachtsfestes in verschiedenen Teilen der Welt sehr unterschiedlich aus. Wir werfen einen kleinen Blick über den deutschen Tellerrand.
  
Hierzulande bringt der Weihnachtsmann die Geschenke. Und verlangt den Kindern vorher gerne noch ein kleines Gedicht oder Liedchen ab. In Island hingegen werden Jung und Alt von den 13 Jólasveinar (Weihnachtsgesellen) beschenkt. Der erste erscheint am zwölften Tag vor Weihnachten, der letzte am Heiligabend. Sinterklaas, der Vorgänger des US-amerikanischen Santa Claus, und sein Helfer Zwarte Piet bringen den Niederländern und Belgiern traditionell nicht an den Weihnachtsfeiertagen, sondern bereits am 5. bzw. 6. Dezember ihre Gaben. Obwohl sich der Weihnachtsmann global durchgesetzt hat, sind mancherorts auch noch die Heiligen Drei Könige (z.B. in Spanien) oder das Christkind (z.B. in Italien und Tschechien) die Gaben-Bringer.
  
Genauso wichtig wie die Geschenke und weniger vereinheitlicht, ist das abendliche Festmahl. Da in Brasilien im Dezember hochsommerliche Temperaturen herrschen, werden erst spät in der Nacht unter anderem gebratener Kochschinken, Thunfischcreme, frische Früchte und Kokosplätzchen serviert. Näher ist uns da die schwedische Tradition, ein großes Buffet aus Lachs, Fleischbällchen, Bratkartoffeln, Knäckebrot und jeder Menge Süßigkeiten aufzutischen. In Südkorea dreht sich dagegen alles um einen sahnigen, übermäßig verzierten Weihnachtskuchen und in der Slowakei landet ein Löffel Pudding an der Decke, um dem Haushalt Glück zu bescheren. Vielerorts wird beim Essen auch an Verstorbene, Geister oder Fabelwesen gedacht. So stellt man etwa in Dänemark nach dem Festessen eine Schüssel Grütze vor die Tür, um Wichteln, den Helfern des Weihnachtsmannes, eine Freude zu bereiten.