Seit einiger Zeit greift hierzulande ein neuer Trend um sich. „Do it yourself“ (DIY) nennt er sich und hat neben einem neumodischen Namen viele alte Werte im Gepäck. DIY bedeutet übersetzt so viel wie „Mach es selbst!“ und appelliert an die Verbraucher, nicht mehr nur zu konsumieren, sondern auch wieder selbst etwas zu fertigen.
Das funktioniert in Deutschland, Europa und den USA ziemlich gut: Immer mehr Menschen greifen zur Stricknadel, zimmern Bücherregale aus Weinkisten oder besuchen einen Töpferkurs. Auch die Tomaten vom Balkon oder ein BBQ aus dem heimischen Ofen fallen unter die drei Buchstaben. Der Begriff DIY ist weit gefasst.
Zugrunde liegt der Bewegung die Sehnsucht nach dem Handgemachten, Ursprünglichen. Nach Dingen, die in der globalen Welt des Kapitals und der Großkonzerne irgendwie verschwunden zu sein scheinen. Wie schön war es, als Kind die selbstgemachte Marmelade aus Omas Kochtopf zu naschen. Oder auf einem selbst gemachten Steckenpferd ein paar Runden zu drehen. Das wollen wir so oder so ähnlich im 21. Jahrhundert auch wieder erleben. Deshalb geht die ganze Familie am Wochenende zum Pilze sammeln, häkelt kleine Püppchen oder bastelt aus Wolle bunte Sofakissen.
Für DIY braucht man allerdings zwei Dinge, die für weite Teile der Welt Luxus sind: viel Zeit fürs eigene Hobby. Und keine Not. Denn gezimmert, gekocht oder gebastelt werden keine notwendigen, sondern ganz einfach schöne Dinge, die etwas Besonderes sind. Dafür braucht man zwar nicht unbedingt Geld. Aber schaden kann es auch nicht. Denn es gibt mittlerweile natürlich schon einen ganzen Wirtschaftszweig, der den DIY-Trend für sich entdeckt hat. Zum Beispiel das Online-Kaufhaus Dawanda, auf dem man kreative Arbeiten von anderen erwerben kann. Oder alle Arten von Kursen und Geschäften, in denen man lernt, seine eigenen Hände wieder sinnvoll und kreativ zu nutzen.