Die Sache mit der Zeitumstellung

Am 26. März um drei Uhr nachts ist es wieder so weit. Dann werden in ganz Mitteleuropa die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Die Nacht wird dadurch zwar etwas kürzer – dafür hat man am nächsten Abend länger Freude am Tageslicht. So weit so gut. Trotzdem wird vielerorts mit der Zeitumstellung gehadert, wirbelt sie den Biorhythmus empfindlicher Menschen doch ganz schön durcheinander. Wir haben uns die Praxis deshalb mal genauer angeschaut.

 

Die Abweichung von der Norm

Genau genommen gibt es so etwas wie eine Sommer- und eine Winterzeit gar nicht. Stattdessen weicht die Sommerzeit eine Stunde von der Normalzeit ab und wird im Oktober wieder auf diese zurückgesetzt. Vielen Menschen fällt die Umstellung zurück auf Normalzeit daher leichter als die Umstellung auf die „unnatürliche“ Sommerzeit Ende März.

Eingeführt wurde die Zeitumstellung während des 2. Weltkriegs im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn. Durch die längere natürliche Helligkeit an langen Sommerabenden wollte man Energieressourcen einsparen. England und Frankreich übernahmen die Maßnahme, die allerdings nur von Großbritannien auch zwischen den Weltkriegen fortgeführt wurde. Andernorts wurde nur sporadisch oder regional begrenzt mit der Umstellung auf die Sommerzeit experimentiert.

Das änderte sich mit der Ölkrise 1973. Nach und nach führten in den kommenden Jahren immer mehr Staaten die Sommerzeit ein. Neben der Energieeinsparung stellte auch die Harmonisierung des globalen Marktes ein wichtiges Argument dar. In den USA gilt schon seit 1966 ein einheitliches Gesetz, das die Zeitumstellung regelt. Heute wird in weiten Teilen der westlichen Welt die Uhr jeweils einmal jährlich vor- bzw. zurückgedreht. Auf dem asiatischen Kontinent, in weiten Teilen Afrikas und Südamerikas sowie dem größten Teil Australiens gilt die Sommerzeit jedoch nicht.

 

Tipps für Sommerzeit-Muffel

Für sensible Menschen mit einer leicht zu störenden inneren Uhr, die ohnehin Probleme beispielsweise beim Einschlafen haben, ist die Zeitumstellung im März ein echtes Ärgernis. Einige Studien schreiben der Sommerzeit außerdem die Schuld an einem steigenden Risiko für Herzinfarkte zu. Die meisten Menschen verkraften die Umstellung allerdings recht gut. Wer über leichte Probleme klagt, dem kann es helfen, schon einige Tage vor dem 26. März etwas früher ins Bett zu gehen, einen morgendlichen Spaziergang in der Sonne zu unternehmen und am Abend auf helles künstliches Licht zu verzichten.