Was Sie noch nicht über das Gehirn wussten

Gehirn

Wir lesen Illustrierte, treiben Sport, verlieben uns, gehen online shoppen und diskutieren im Beruf mit den Kollegen. Bei alledem werden wir von unserem Gehirn gelenkt und koordiniert. Ohne die Schaltzentrale unseres Körpers wäre der moderne Mensch nicht das, was er heute ist. Und obwohl wir immer mehr tägliche Aufgaben an digitale Rechenmaschinen abgeben, kann doch kein Computerprogramm der Welt mit unserem Gehirn mithalten.
  
Insgesamt bilden mehr als 100 Milliarden Nervenzellen die Basis unseres Lebens und Denkens. Obwohl täglich bis zu 100.000 Gehirnzellen absterben, können wir bis ins hohe Alter auf etwa 90 Prozent der ursprünglichen Kapazität zurückgreifen. Die höchste Leistungsfähigkeit erreicht das neuronale Netz allerdings im Alter von 22 Jahren.
  
Alle Nervenzellen im Gehirn sind miteinander verbunden und bilden ein Netz, das ausgebreitet eine Strecke von 5.800.000 Kilometern ergeben würde. Für seine täglich Leistung benötigt das Gehirn, das übrigens zu 60 Prozent aus Fett besteht, umgerechnet 20 Watt. Das ist zwar viel weniger, als der Bedarf eines Hochleistungscomputers. Trotzdem können wir mit dieser Grundenergie täglich unfassbar große Datenmengen verarbeiten. Allein über die Augen nehmen wir pro Sekunde etwa fünf Milliarden Bit auf.
  
Die Sinneseindrücke werden im Gehirn rasend schnell verarbeitet, gespeichert oder verworfen. Müssen wir reagieren, übermitteln die Nervenzellen Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 Kilometern pro Stunde an die entsprechenden Areale des Körpers. Damit alles reibungslos funktioniert, muss das Gehirn mit Blut versorgt werden. Täglich strömen etwa 1200 Liter Blut und 75 Liter reiner Sauerstoff durch unseren Kopf.
  
Aufgeteilt ist unser um die 1300 Gramm schweres Gehirn in verschiedene Areale, denen grob bestimmt Zuständigkeitsbereiche zugeordnet werden können. Das Großhirn ist der am höchsten entwickelte Teil, in dem zum Beispiel die Sinneseindrücke verarbeitet werden. Das nur etwa ein Zehntel so große Kleinhirn steuert Bewegung, Gleichgewicht und Sprache. Im Zwischenhirn liegt die Schaltzentrale für unterbewusste Körperfunktionen wie Hunger und Durst, aber auch Emotionen wie Trauer oder Freude entstehen hier. Am ältesten ist der Hirnstamm. Er regelt grundlegende Funktionen wie Atmung, Herzschlag und Reflexe.
  
Alles zusammen ergibt ein faszinierendes Organ, das Ihnen auch bei der Lektüre dieses Textes gute Dienste geleistet hat…