Immer schön kühl bleiben!

schwitzen, sommer

Der Sommer 2018 ist überdurchschnittlich heiß. Das spüren wir im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leib. Denn die Schweißproduktion unseres Körpers läuft auf Hochtouren. Was im Job oder beim Einschlafen leicht lästig werden kann, ist für unseren Körper unerlässlich. Denn der Schweiß verhindert, dass unsere Körpertemperatur ansteigt und der Kreislauf bei über 42 Grad zusammenbricht. Doch wie funktioniert eigentlich unser hauseigenes Kühlsystem?

 

Die Thermo-Regulation beginnt im Kopf

 

Der Mensch besitzt etwa zwei bis vier Millionen sogenannte Ekkrine Schweißdrüsen. Sie liegen zwischen Haut und Unterhaut und sind über den gesamten Körper verteilt. Besonders hoch ist ihre Konzentration an Fußsohlen, Handinnenflächen und Stirn. Die Drüsen sondern Schweiß ab – ein geruchloses Sekret, das zu 99 Prozent aus Wasser besteht. Bei steigender Umgebungstemperatur und körperlicher Aktivität wird die Schweißabsonderung über das vegetative Nervensystem im Gehirn angeregt.

Damit der Schweiß an die Hautoberfläche gelangt, sondern die Schweißdrüsen zunächst Salz ab. Dieses Salz zieht dann die Flüssigkeit nach – und unsere Haut schmeckt salzig. Vor allem beim Sport ist die Abkühlung durch Schweiß unerlässlich – unabhängig von der Umgebungstemperatur. Denn bei der Muskelarbeit wird nur etwa ein Viertel der Energie in Kraft umgewandelt, der Rest wird zu Wärmeenergie, die der Körper dringend loswerden muss.

 

So wichtig ist der Wasserdampf

 

Bis zu 14 Liter Schweiß kann ein Erwachsener pro Tag produzieren. Er tritt in Form kleiner Wassertröpfchen aus und verdunstet. Durch physikalische Prozesse wird dabei Wärmeenergie abgegeben und es tritt ein kühlender Effekt ein. Schweiß, der am Körper hinunter perlt, trägt genau genommen nicht zur Abkühlung bei, denn es geht um die sogenannte Verdampfungsenergie bzw. Verdunstungskälte. Die Wärmeabgabe durchs Verdunsten gelingt jedoch nur, wenn der Wasserdampfdruck der Luft geringer ist als an der Hautoberfläche. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann die Luft nur noch schwer zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen und es gelingt uns daher schwerer, einen „kühlen Kopf“ zu behalten.

Übrigens: auch durch die Weitung der Blutgefäße in den äußeren Körperschichten kann der Körper überschüssige Wärme abgeben. Ein „roter Kopf“ zum Beispiel beim Sport ist dafür symptomatisch. Für den zentralen Kreislauf im Körperinneren bedeutet das jedoch eine relative Blutarmut – Müdigkeit und Schwindel können langfristig die Folge sein. Also lieber reichlich trinken und die Abkühlung durch Transpiration gerade bei Hitze in Gang halten!