Ein Leben nach der Krebsdiagnose

Eine Krebsdiagnose kann das eigene Leben komplett auf den Kopf stellen. Wo früher einmal Träume und Zukunftspläne standen, steht auf einmal nur der Traum geheilt zu werden und endlich wieder ein normales Leben führen zu können.
 

Wie ist das Leben danach?

 
Noch vor nicht allzu langer Zeit konnte nur etwa jeder zehnte Krebspatient geheilt werden. Heute sind es fast neun von zehn Betroffenen. Ärzte sprechen von „Langzeitüberlebenden“, Patienten haben neue Hoffnung. Doch was passiert eigentlich, wenn man den Krebs überlebt hat? Man könnte meinen, das Leben sollte dann erst recht in vollen Zügen genossen werden. Wenn man erstmal so eine Krankheit überlebt hat, sollte man sich doch fühlen als hätte man das Leben neu geschenkt bekommen. Oft ist dies jedoch nicht der Fall. Die Krankheit hinterlässt Spuren und Narben an Körper und Seele, die für Außenstehende oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, mit denen Überlebende jedoch lernen müssen umzugehen.
 

Chemotherapie & Co.

 
„Geheilt“ bedeutet zwar, dass die Krankheit vorerst gestoppt wurde, die Folgen sind jedoch oft genauso gravierend. Operationen, Chemotherapie, Bestrahlung, Medikamente – all diese Behandlungsmethoden tragen unzählige Nebenwirkungen mit sich. Die Organe sind beschädigt, die Konzentrationsfähigkeit dauerhaft eingeschränkt, man ist chronisch erschöpft und muss mit ständiger Angst leben, dass die Krankheit einen erneut aufsucht.
 

Ein dauerhafter Begleiter: Erschöpfung und Müdigkeit

 
Die chronische Erschöpfung und die körperlichen Einschränkungen erschweren Betroffenen den Alltag enorm. Sie fühlen sich schon nach den kleinsten körperlichen Anstrengungen müde und ausgelaugt. Tätigkeiten, die früher mit Leichtigkeit bewältigt wurden, sind auf einmal schwierig. Die Füße und Hände sind wegen den Nervenschädigungen taub. Viele schaffen die vollständige Rückkehr in den Alltag schwerlich. Jeder fünfte Krebspatient ist langfristig schwer belastet.
 

Verständnis aufbringen

 
Am wichtigsten für diese Patienten ist die Unterstützung und das Verständnis der Mitmenschen. Wenn man wieder munter aussieht, gehen andere davon aus, dass man plötzlich wieder vollkommen gesellschaftsfähig ist und voller Tatendrang in seinen Job zurückkehren sollte. Die Nachwirkungen der Behandlungen werden von Außenstehenden oftmals vollkommen unterschätzt. Als Angehöriger ist es wichtig zu verstehen, dass das Leben nach dem Krebs nie wieder dasselbe Leben ist, wie davor.
 
Lassen Sie Ihren Mitmenschen Zeit und schenken Sie Verständnis, wenn die Rückkehr in den Alltag länger dauert als erwartet. Viele brauchen Sicherheit und Unterstützung, damit es ihnen wieder gelingt, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen.