Christbaumschmuck gestern und heute

christbaumschmuck

Ganz egal, ob der Weihnachtsbaum schon am 1. Advent aufgestellt wird oder erst am Heiligabend in die gute Stube einziehen darf – das liebevolle Schmücken der immergrünen Zweige gehört auf jeden Fall zum Fest dazu. Und das schon seit Jahrhunderten. Die Art des Baumschmucks hat sich seit den Anfängen jedoch ziemlich gewandelt. Wir werfen einen Blick zurück in die Geschichte – vom selbst gemachten Schmuck hin zu Lametta, Christbaumkugel und Co..

Erste Aufzeichnungen über Christbäume, die jenseits von Kirchen in Privathäusern aufgestellt und aufwändig geschmückt wurden, stammen aus dem 17. Jahrhundert. So heißt es in einem 1605 im Elsass verfassten Dokument: „Auff Weihnachten richtet man Dannenbäume zu Straßburg in den Stuben auf. Daran henket man Roßen auß vielfarbigem Papier geschnitten, Aepfel, Oblaten, Zischgold und Zucker.“

 

Süßes Bäumchen

 

Die Tatsache, dass bis zum 19. Jahrhundert vor allem Süßigkeiten in die Zweige gehängt wurden, brachte dem Weihnachtsbaum vielerorts auch den Namen Zuckerbaum ein. Besonders beliebt waren neben Äpfeln und Nüssen, später auch Zuckerstangen, aus Teig geformte und bemalte Tiere oder Spielzeuge, die in den Familien selbst hergestellt wurden. Da Süßwaren nicht nur für Kinder einen immens hohen Wert besaßen, fieberte man dem „Plündern“ des Baumes von allen Seiten entgegen.

Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde der Tannenbaum im deutschsprachigen Raum immer populärer und trat von hier seinen Siegeszug um die Welt an. Nicht immer waren Familien imstande, sich einen ganzen Baum zu leisten. Oft mussten auch geschmückte Tannenzweige als Ersatz herhalten. Mit der Nachfrage stieg nichtsdestotrotz auch die Vielfalt des Baumschmucks. Neben selbst hergestellten Elementen aus Stroh oder Papier konnte man nun auch auf gewerblich hergestellte Produkte zurückgreifen. Etwa vorgefertigte Bilderbögen.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Christbaumkugeln populär zu werden. Sie waren zunächst kostbar, da sie einzeln und in Handarbeit aufwändig hergestellt wurden. Zu einer ähnlichen Zeit kam auch das Lametta auf – es sollte in silberner Form ursprünglich das Aussehen von Eiszapfen imitieren und wurde erst im 20. Jahrhundert um goldene Varianten ergänzt.

 

Spiel mit dem Feuer

 

Auch die Baumbeleuchtung spielte seit dem 17. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Wird heute aus Sicherheitsgründen in den meisten Haushalten auf elektrische Lichter zurückgegriffen, konnte man sich damals nur mit echten Kerzen behelfen – und war dabei nicht zimperlich. Bevor 1867 die ersten Kerzenhalter für Christbäume patentiert wurden, musste man erfinderisch sein, was die Befestigung anging. Häufig wurde die Kerze mit heißem Wachs direkt an den Zweigen befestigt oder man nutzte kurzerhand Nadeln zum Feststecken.

Heute ist jeder Weihnachtsbaum so individuell wie seine Besitzer. Zwar ist der Großteil des Schmucks industriell hergestellt – doch die Auswahl an unterschiedlichen Dekoartikeln erlaubt einen persönlichen Touch. Ob klassisch mit Holzfiguren und Strohsternen, modern minimalistisch oder opulent glänzend – erlaubt ist, was gefällt. Und zumindest in Familien mit Kindern landet sicher noch das ein oder andere selbstgemachte Anhängsel in den Zweigen.